Legende
Vor langer Zeit hausten in Sattelbach die Wuten. Das waren böse und wilde Windgeister. Jedenfalls meinte dies das gemeine Volk, wenn die starken eisige Winde das "Stöckle" herunterfegten. Schließlich konnten es ja nur Geister sein, die Türen und Fenster aufgehen ließen. Man rückte noch etwas enger um das Herdfeuer - sofern das nicht schon von den Wuten gelöscht worden war. Dann hörte man still zu, wie sie mit lautem und furchtergreifendem Getöse durch das ganze Dorf tobten und war heilfroh, wenn der fürchterliche Geisterspuk wieder zu Ende war. Die ganze Bevölkerung lebte in Angst und Schrecken und baute zum Schutz gegen die Unholde der Lüfte eine kleine Kapelle ans Stöckle. Dieses Bauwerk hielt die teuflischen Wuten aber nicht von ihrem bösartigen Unwesen ab. Die letzte, verzweifelte Hoffnung, diesem Spuk endlich ein Ende zu bereiten, das Anbringen einer geweihten Glocke. Fortan ertönte lautstark das Geläut, wenn sich die Wuten wieder am Stöckleweg in schauriger Nacht versammeln wollten. Daraufhin verschwanden diese mit lautem Getöse für immer. Somit nahm das Leben der Sattelbacher wieder seinen gewohnten friedvollen Gang.
Häs und Maske
Die Sattelbacher Wuten sind eine Art "Windgeister". Die Larve mit den luftgefüllten "Pausbacken" steht für den Sturm. Der blasendeMund deutet an, wie der Wind einstmals durch den Ort fegte. Sie ist in bläulich gehalten, was an ein Unwetter erinnern soll. Das Häs selbst ist mit Applikationen auf der Brust geschmückt. Ein Blitz, der aus einer Wolke hervorsticht wird dargestellt, ebenso wie mit Regen gefüllte dunkle Wolke. Auf das rechte Hosenbein ist ein Baum genäht, der vom Sturm wild hin und her gerüttelt wird. Fortwehende Blätter verstärken diesen Eindruck.Mir einem breiten, braunen Ledergürtel wird es zusammengehalten. Ein graumeliertes Schaffell ziert das Haupt der Wuten, der dunkelblaue Umhang rundet das wunderschöne Häs ab.